Was bedroht die Wildbienen?
Früher haben Wildbienen von der Strukturvielfalt der kleinbäuerlichen Landwirtschaft profitiert. Durch die zunehmende Industrialisierung und Versiegelung von Flächen (z.B. durch Wohnungs- oder Straßenbau) finden sie heute immer weniger Nahrungspflanzen und geeignete Nistplätze.
INTENSIVIERUNG DER LANDWIRTSCHAFT
Das Problem der Wildbienen ist ihre große Abhängigkeit vom Nahrungs- und Nistplatzangebot sowie ihre sehr geringe Fortpflanzungsrate. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Landschaft in weiten Teilen Deutschlands sehr stark verändert. Vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft führt zu einem Verlust strukturreicher Lebensräume und einem Rückgang an Blühpflanzen. Wertvolle Strukturen wie Sandwege, alte Hecken, Totholz- oder Steinhaufen sind in vielen Regionen Deutschlands verschwunden und im Spätsommer fehlt es an Nahrungsquellen. Zusätzlich zu dem schrumpfenden Nahrungsangebot finden viele Wildbienenarten keinen geeigneten Nistplatz mehr.
Der Lebensraum der Wildbienen ist nicht nur in der Agrarlandschaft, sondern auch im urbanen Raum stark beeinträchtig. Durch den zunehmenden Wohnungsausbau und der Versiegelung von Flächen, fallen viele wertvolle Kleinstrukturen – Brach- und Ruderalflächen (Trockenstandorte), Kleingärten etc. weg. Die Folge des zunehmenden Verlustes an geeigneten Lebensräumen sind dramatische Bestandsrückgänge. Von den in der Roten Liste (Stand 2011) erfassten Bienenarten sind bereits 52,2 % in ihrem Bestand gefährdet.